Psoriasis

Die Fachklinik Sylt für Kinder und Jugendliche ist spezialisiert auf die Behandlung von Hauterkrankungen, insbesondere

  • Psoriasis (Schuppenflechte, L 40.-)

Psoriasis ist eine häufige chronisch – entzündliche Erkrankung die neben der Haut auch die Nägel,  die Gelenke sowie selten die inneren Organe betreffen kann. Es gibt unterschiedliche Formen – die häufigste ist die Plaque- Psoriasis oder auch Psoriasis vulgaris genannt. Die Gesamtprävalenz bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland beträgt etwa 0,71 %.

Die pathophysiologischen Vorgänge bei der Psoriasis sind bis heute nicht vollständig verstanden. Auf Grundlage einer erblichen Prädispositon kommt es nach Einwirkung bestimmter Triggerfaktoren  zu einem hochkomplexen Ablauf innerhalb des Immunsystems bzw. dessen Zellen innnerhalb der Haut – letztlich spielt damit eine fehlgesteuerte Immunreaktion eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der Erkrankung. Während bei Erwachsenen Alkohol- und Nikotinabusus, Übergewicht und Stress die wichtigsten Triggerfaktoren darstellen, sind es bei Kindern oft Infektionen mit ß- hämolysierenden Streptokokken. Auch können in Kratzläsionen oder Mikrotraumen (mechanische Einwirkung) neue Psoriasis- Effloreszenzen auftreten (sog. Koebner – Phänomen).

Klinisch treten typische scharf begrenzte erythematöse Plaques an der Haut auf, die von weißen bis silberfarbenen Schuppen überzogen sind.

Zu den bevorzugten Manifestationsstellen gehören:

  • Streckseiten der Extremitäten, insbesondere Ellenbogen und Knie
  • Rumpf, insbesondere sakral und im Nabelbereich
  • Gesicht, oft äußerer Gehörgang
  • Handflächen und Fußsohlen
  • Genitalbereich (Psoriasis inversa)

Eine Kopfhautbeteiligung liegt in der Mehrzahl der Fälle vor. Juckreiz tritt bei circa 60 % –  eine Nagelbeteiligung bei 15 % der Kinder bzw. Jugendlichen auf. Möglich ist auch eine Gelenkbeteiligung (etwa 1% aller kindlichen Psoriasis- Fälle). Adipositas und Metabolisches Syndrom begünstigen den der Psoriasis zugrundeliegenden Entzündungsprozess.

Die Diagnose wird überwiegend anhand des typischen klinischen Bildes gestellt. In unklaren Fällen kann eine Hautbiopsie gemacht werden. Zur Beurteilung des Schweregrades wird der PASI (Psoriasis AreaSeveritiy Index) bestimmt, der das Ausmaß der betroffenen Hautfläche und die Ausprägung der Hauterscheinungen erfasst.

Neben der topischen Behandlung in Form von Bäder-  und Salbenbehandlung für leichtere Formen der Psoriasis, kommen zunehmend Biologika, die inzwischen teilweise auch für Kinder zugelassen sind, als systemische Therapie zum Einsatz. Die Schuppenflechte kann auch bei milder Ausprägung eine deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität bedeuten, u.a. wegen der Stigmatisierung, die bei Jugendlichen von großer Bedeutung sein kann, sodass die psychosoziale Unterstützung bei der Behandlung auch eine ganz wichtige Rolle spielt.